Da sind wir nun: Ich. Mein Körper, nackt. Die Farbe. Die leeren, weissen Stofftücher die den Boden und die Wände bedecken. Ich lasse Geschehen. Versuche den Verstand so weit wie möglich auszuschalten. Kein Pinsel der mir einen gewissen Duktus vorschreibt. Nur mein Körper, der die Bewegungen vorgibt, der Raum, der begrenzt und die Farbe, welche die Spuren hinterlässt. Kein Konzept, kein vom Verstand komponiertes Bild das entstehen soll. Nur Intuition. Impulse, Bewegungen, aus dem Moment heraus. Gefühle, Sein.
Die Frage nach der Existenz des Ichs. Losgelöst von allen Beziehungen zu etwas anderem.
Was bleibt dann überhaupt?
Es ist eine Gratwanderung. Meine Sinne sind wach. Mein Gehirn registriert, vergleicht, will reagieren. Programme laufen ab. Es denkt, wie gewohnt. Wie angewöhnt. Und dann beginne ich wieder zu sein. Werde zur Farbe. Zerfliesse mit ihr, löse mich auf. Keine Gedanken mehr. Völlig aus dem Ich heraus sein, erleben, erschaffen.
Ich möchte wissen.
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2007 projektmodul ich, selbst und darstellung
digitale fotografien einer aktion,
rauminstallation:
tuchraum mit projektionen der fotografien
materialien: tücher mit farbe, zwei beamer,
fotoprojektionen, nylonfaden, reiszwecken
grösse ca. 3m x 2m x 2,5m
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